Küsschentest

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Ziel des Küsschentests ist zu prüfen, ob der Verseifungsprozess abgeschlossen und damit kein freies NaOH mehr in der Seife ist. Dies ist oft ca. 1-2 Tage (mit Gelphase) bzw. 2-4 Tagen (ohne Gelphase) nach dem Einformen der Fall. Mit der Reifezeit hat dieser Test übrigens nichts zu tun.

Vorgehen

Der Küsschentest (früher auch "an der Seife lecken") funktioniert so ähnlich wie das Prüfen des Ladestands einer Batterie mit der Zunge: die Zungenspitze vorsichtig an die Seife bringen, wenn es bizzelt ist die Seife zu scharf. Für Anfänger gilt: wenn man sich nicht sicher ist, ob es gebizzelt hat oder die Seife einfach nur unangenehm schmeckt, dann hat sie mit großer Sicherheit nicht gebizzelt. Manche beschreiben das "bizzeln" auch als intensives Brennen, Zweifel sollte es da also nicht geben.

Alternative zum Küsschentest ist pH-Papier.

Gegenmaßnahmen

für den Sieder

Mit viel Wasser die Zunge abwaschen. Das Wasser besser nicht schlucken, sonst gelangt das NaOH auch noch weiter in den Organismus. Keinesfalls Neutralisierungsversuche (Essig trinken oder ähnliches) starten; diese Reaktion möchte man wirklich nicht am eigenen Körper!

für die Seife

Sollte es bizzeln, gibt es ein paar Möglichkeiten: Falls es nur leicht brennt und Sodaasche entstanden ist, kann es auch nur an dieser liegen, da Sodaasche ebenfalls leicht alkalisch ist. Deshalb empfiehlt es sich, eine frische Schnittkante zu testen.

Sollte die Zunge oder das pH-Papier eindeutig Restlauge melden und die Seife bereits ca. 14 Tage alt sein, sollte nach dem Grund gesucht werden und die Seife entweder ausgesalzt oder eingeschmolzen und um eventuell fehlende Fette ergänzt werden.

Achtung!

Man sollte nie eine Seife weitergeben, die man nicht auf Unbedenklichkeit geprüft hat!