Gelphase: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 10. Januar 2012, 23:02 Uhr

Wichtiger Hinweis: dieser Artikel wurde als Beispielartikel für die Befüllung des SeifenWiki mit freundlicher Genehmigung der Autorin komplett von www.naturseife.com übernommen. Näheres siehe Diskussion.

Was ist die Gelphase überhaupt - woran kann ich sie erkennen ?

Die Gelphase ist ihrer Natur nach eine chemische Reaktion bei der Hitze entsteht - die rohe Seifenmasse in der Form wird von der Mitte ausgehend heiß, dunkel und mehr oder weniger flüssig, die Lauge verbindet sich mit dem Fett zu Seife. Je nach gewählten Zusätzen und Ausgangstemperatur, Isolierung usw. kann die Erhitzung mehr oder weniger stark ausfallen. Manchmal "schafft" es die Gelphase nicht bis in die Ecken, Farbunterschiede beim fertigen Block sind die Folge, die tun der Qualität der Seife allerdings keinen Abbruch.

Braucht meine Seife eine Gelphase ?

Nicht unbedingt - wie sovieles bei der Seifenherstellung ist auch das Geschmackssache. Eine Seife ohne Gelphase bleibt länger weich und meistens auch "schmierig" - der Verseifungsprozeß dauert länger, dadurch verlängert sich auch die empfohlene Reife-und Trocknungszeit um 1 bis 2 Wochen - exakte Werte gibt es nicht, zuviel hängt dabei vom verwendeten Rezept und den Lagerbedingungen ab. Ich persönlich bevorzuge eine Seife die in der Gelphase war. Einzige Ausnahme: Milchseifen.

Seifen nach einer guten Gelphase sind härter und schon nach ein paar Wochen optimal im Gebrauch - ungegelte Seifen aus Einzelförmchen brauchen dagegen gut ein, zwei Wochen länger um waschtechnisch betrachtet zu Höchstform aufzulaufen. Doch Seife wird es so oder so.. Wann sollte ich mir eine Gelphase wünschen ?

Zwei gute Gründe fallen mir spontan dazu ein (kann sein, dass es noch mehrere gibt !): wenn ich möglichst rasch feste Seife haben möchte und/oder wenn ich mit Pflanzenpigmenten (z.B. von www.art-of-beauty.at ) oder Annattosamen färbe, auch viele Lebensmittelfarben werden durch eine gute Gelphase aussagekräftiger und strahlender. Seifen aus Einzelförmchen lassen sich nach einer guten Gelphase wesentlich besser aus der Form lösen als ohne. Außerdem verkürzt sich die empfohlene Reife/Trockenperiode um ca. 1 - 2 Wochen.

Wie kann ich die Gelphase fördern ?

Einerseits durch die Auswahl der passenden Seifenform - Holzkisten sind gut geeignet, je größer der Seifenblock, desto mehr Hitze wird sich entwickeln. Manche Seifenzutaten fördern die Erwärmung ganz ordentlich - zum Beispiel auch Bienenwachs. Die fertige Seife kann mit alten Handtüchern usw. gut zugedeckt werden, ich hab' dafür auch schon altes Kinderbettzeug verwendet. Eine weitere Mögichkeit besteht darin, die (entsprechend hitzebeständigen!) Formen ins auf ca. 50° vorgeheizte und dann abgeschaltete Backrohr zu stellen.

Wann sollte ich alles in meiner Macht stehende tun um sie zu vermeiden ?

In erster Linie wenn eine helle Milchseife gewünscht ist. Aber auch Seifen ohne Milchzusatz werden ohne Gelphase in den allermeisten Fällen heller ausfallen. Außerdem sorgen manche Zutaten wie Honig, Schokolade aber auch Seidenfasern, ätherisches Nelkenöl sowie zahlreiche Parfümöle für eine starke Erhitzung der Seife die immer wieder mal zu Problemen führen kann - statt eines ansehnlichen Seifenblocks bildet sich in der Form eine zentimeterdicke Ölschicht weil der Seife zu heiß geworden ist. Also ist es bei Verarbeitung solcher Zusätze gut zu versuchen eine Gelphase zu vermeiden - was gerade bei Honigseifen und Parfümölen nicht immer gelingen wird !

Und: wie vermeide ich die Gelphase überhaupt ?

Im Winter ist es einfach: die Seifenform kann einfach hinaus in die Kälte gestellt werden - abdecken nicht vergessen, hineinschneien sollte es auch wieder nicht. Im Sommer ist die Sache schon komplizierter - ein kühler Keller oder ein schattiger Raum mit kalten Steinfliesen (Seifenform öfters mal verschieben..) bieten sich an. Wer mag, hilft mit Kühlakkus nach. Eine besonders verwegene Freundin hat zu diesem Zweck auch schon mal Tiefkühlgemüse zweckentfremdet. Außerdem ist es gut, schon bei der Auswahl der Seifenform ein wenig zu planen - Einzelförmchen, dünnwandige Schachteln (Plastik) sind in diesem Fall besser geeignet, Holzformen isolieren von Haus aus recht gut. Wer dennoch (so wie ich mitunter...) Holzformen für Seifen die nicht in die Gelphase kommen sollten verwendet, ist gut beraten nur eine dünne Schicht Seife zu gießen.

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