Seifenvirus

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Seifenvirus Diplococcus Saponicus


Vorkommen

Weltweit auftetende, fälschlicherweise als Virus bezeichnete, grampositive unbewegliche Doppelkokke aus der Familie der Sapobaccillaceae.

Morphologie

oval- bis lanzettförmig, unbeweglich, zur Schaumbildung neigend

Epidemiologie

Etwa 96% der Forumsbenutzer sind DS-Keimträger. Übertragung durch

  • zufälliges Auffinden des NSF im Internet - Selbstinfizierung
  • jemand verschenkt ein Stück selbstgemachte Seife - Fremdinfizierung

Grad und Schwere der Infektion hängt von der Widerstandsfähigkeit der einzelnen Person und der Virulenz des Erregers ab. Ist es zu einer Manifestation der Erkrankung gekommen, tendiert die Chance der Heilung laut WHO gegen Null.

Krankheitsverlauf

Die Inkubationszeit fällt je nach Schwere der Infektion unterschiedlich aus, durchläuft aber immer die gleichen Stadien:

1. Stadium: Infizierung wie in der Epidemiologie beschrieben

2. Stadium: Das Anfixen durch das Internet schreitet fort,es werden erste seifige Wünsche geweckt. Der Infizierte beginnt, im Supermarkt um die Regale mit Ölen und Fetten herumzuschleichen und checkt gedanklich schon mal ab, welchen alten Kochtopf man denn opfern könnte. Informationssammlung im NSF dauert nächtelang an.

3. Stadium: In tranceähnlichem Zustand werden heillos Öle und Fette eingekauft, nächtelang Internetseiten nach Seifenzutaten durchsucht. Die Apothekenrechnungen häufen sich und das Haushaltsgeld ist in Null Komma Nichts verschwunden. Die Küche mutiert zum High-Tech-Labor.

Die zwischenmenschliche Kommunikation ist in diesem Stadium ausschließlich auf das Thema Seife reduziert. Die restlichen Familienmitglieder bekommen langsam Angst.

4. Stadium: Spätestens ab diesem Stadium besteht hohe Ansteckungsgefahr. Während der weiter fortschreitenden Erkrankung ist der Bezug zur Familie nur noch gering vorhanden, da der Infizierte "aus Sicherheitsgründen" alle aus der Siedeküche verbannt.

In diesem Stadium sind die Symptome gut erkennbar: glasiger Blick beim Einkaufen, Erschöpfung durch zu langes nächtliches Belesen im NSF bis hin zu Panikattacken, wenn der Ehemann alte Verpackungen und den gelben Müllsack entsorgt. Das Interesse an Konfliktlösungen schwindet - die Duftkomposition der nächsten Seife ist wichtiger.

Im Kühlschrank liegen nur noch Fettstangen, die Schränke quellen über vor ausgewaschenen Joghurtbechern, Kistchen und Kästen. Der ehemals teure Pürierstab von Tante Else ist unwiederbringlich versaut. Die Familie mault, weil seit Tagen nicht mehr für sie gekocht wird.

Während des wöchentichen Familienausflugs in den Supermarkt muss der Infizierte oft von seinen Lieben mit sanfter Gewalt daran gehindert werden, Ü-Ei Trays oder Weihnachtsmannaufsteller aus Plastik aus den Regalen zu puzzeln. Es wurden auch schon Infizierte dabei beobachtet, wie sie um die Container für Verpackungen auf dem Hinterhof des Marktes herumscharwenzelten.

Die Menge der gesiedeten Seifen ist jetzt signifikant hoch, durchschnittlich schafft der Infizierte ca. 3-10 Kilo Seife pro Woche.

5.Stadium: Der Wahnsinn nimmt seinen Lauf: der Infizierte kippt alles in die Seife, was auch nur ansatzweise potentiell verseifungswürdig erscheint (siehe auch: NSF Zusatzstoffe für die Seife)

Beispiele:

  • Harzer Käse
  • Zahnpasta
  • Sand, Schlamm, Modder vom letzten Watturlaub
  • Plastikautos (Transparentseife)
  • Juniors Alete-Früchtemüsli (unter Protest des Filius)
  • Männes 15W40 Motorenöl für den heißgeliebten Oldtimer
  • der Blumenstrauß von Omas 90. Geburtstag - der erst gestern war
  • Bio-Fingerfarben des vierjährigen Töchterchens


Zusätzlich muss der Infizierte sich zwanghaft auch um die Peripherie des Seifekochens kümmern, will heißen:

  • im Arbeitszimmer des Göttergatten stapeln sich die Bastelutensilien für selbstgemachte Schächtelchen,
  • die Farbkartuschen des Druckers sind wegen der benötigten großen Zahl an Seifenbanderolen und Tütchen ständig leer,
  • der einzige Computer im Hause ist ständig online mit dem NSF verbunden und darf von der Familie nicht mehr benutzt werden,
  • im Kleiderschrank und im Badezimmer stapeln sich Unmengen von Seifenstücken.

Je nach Art und Schwere der Infektion können diese Symptome unterschiedlich ausgeprägt sein.

Die Familie hat jetzt resigniert und für den Infizierten nur noch ein mitleidiges Kopfschütteln übrig. Sie haben sich damit abgefunden, dass es warmes Essen nur noch bei Mc Doof oder dem Pizzaservice gibt. Im außerhäusigen Umfeld ist der Infizierte meist nur noch als "Seifentante"/"-onkel" bekannt. Oft führt er auch Probestückchen seiner letzten Kreation in der Tasche ständig bei sich und fühlt sich berufen, wirklich JEDEN damit zu beglücken.

Aufgrund der geringen Heilungschance ist es angeraten, dem schaumigen Treiben des Infizierten einfach seinen Lauf zu lassen, es gibt weitaus schlimmere Krankheiten, mit denen man auch noch gut leben kann.

Also liebe Familie und auch Infizierte, KOPF HOCH, WIRD ALLES NICHT SO HEISS ANGEWASCHEN, WIE ES VERSEIFT WIRD

Quellen, weiterführende Literatur und Hinweis

Anmerkung Es handelt sich hier um eine rein wissenschaftlich-humoristische Arbeit. Ähnlichkeiten mit Personen aus dem NSF sind rein zufällig und weiß Gott nicht persönlich gemeint.