Ranzig werden: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. Januar 2012, 23:02 Uhr
Das Ranzen der Seifen ist ein Beweis dafür, dass die unverseiften (Überschuss-)Fette in der Seife oxidieren. Je höher die gewählte Überfettung, desto schneller kann die Seife ranzen. Zusätzlich spielt die in der Seife verwendete Menge an "Schnellranzern" - also Ölen, die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind - eine weitere Rolle. Der in der Seife vorhandene Wasseranteil sowie die Lagerungsbedingungen sind ebenfalls wichtige Faktoren.
Inhaltsverzeichnis
Ursachen für das Ranzigwerden von Fetten (chemische Erklärung)
- hydrolytische Spaltung der Esterbindungen unter Mitwirkung von Bakterien (Geruch nach Buttersäure!) - Wassergehalt notwendig!
- Angriff des Luftsauerstoffs an den Doppelbindungen (Autoxidation), Bildung stark oxidierend wirkender Peroxide als Zwischenprodukte, schließlich Spaltung in kurzkettige Carbonsäuren an den Doppelbindungen
Möglichkeiten, die Haltbarkeit von Fetten zu erhöhen
- Wasserentzug
- Luftzutritt verhindern
- Fetthärtung: Hydrierung der Doppelbindungen
Möglichkeiten, die Haltbarkeit von Seife zu erhöhen
- Zugabe von Lanolin bei Seifen
- Zugabe von ätherischen Ölen bei Seifen (Weihrauch, Rosmarin)
- Einfrieren der Seife nach der Trocknungszeit
- Reduktion des Wasseranteils bei der Herstellung
Die Haltbarkeit von Seife hängt von den verwendeten Zutaten und von den Außentemperaturen ab. Die Verwendung von Pflanzenfarben auf Chlorophyllbasis und verschiedene andere Farbzusätze wie z.B. Eisenoxid in der Seife fördern das Ranzen (Ranzbeschleuniger), ebenso die Herstellung mit zu alten oder falsch gelagerten Ölen.
Quellen
- Lage, Chemiehalbjahresarbeit (mit Ergänzungen)
- Beiträge aus dem NSF
weiterführende Literatur
- NSF/Farben für die Seife
- NSF/Zusatzstoffe für die Seife
- Antiranzseifenprojekt (NSF)
- Fettsäuren mit Liste (Wikipedia)