Halbkernseife: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 10. Januar 2012, 23:02 Uhr

Halbkernseifen (Eschweger Seifen)

Savons de Nantes, Savons dijonnais

Bei diesen Seifen wird der Elektrolytzusatz derart bemessen, dass bei Siedetemperatur keine sichtbare Störung der Homogenität eintritt. Der Seifenleim wird ungetrennt in die Form gebracht und der Erkaltung überlassen. Erst wenn diese bis zu einer bestimmten Temperatur fortgeschritten ist, beginnt die Seife bei der vorhandenen Salzkonzentration instabil zu werden und sich in Kern und Leimniederschlag zu scheiden. Die Konzentration der Salze wird aber so gewählt, dass dieses Instabilwerden der Seife aber erst bei einer Temperatur eintritt, bei welcher die Erstarrung der Seife bereits so weit fortgeschritten ist, dass die Viskosität der Masse für das Zustandekommen einer ausgesprochenen Schichtrennung zu hoch geworden ist. In der zähflüssigen Masse vermag sich der entstehende „Leimniederschlag“ nicht mehr zu Boden zu senken, Die Trennung von „Kern und Leimniederschlag“ bleiben daher lokal begrenzt, die beiden Phasen verlaufen ineinander und bilden den Marmor. In dem als „Fluss“ bezeichneten, aus Leimniederschlag bestehenden, durch die zugesetzten Farbstoffe gefärbten Grunde heben sich die weißen Adern des „Kernes“ ab.

aus "Handbuch der Chemie von Ubbelholde und Goldschmidt, Band 3, Leipzig 1911"